Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um den Zen-Weg zu gehen?

Es gibt nur eine einzige Voraussetzung: Anfängergeist oder auch Schülergeist genannt.

Das meint nichts anderes, als die wirkliche Offenheit, sich seinen Konditionierungen (Ego) zu stellen und die wirkliche Bereitschaft, diese aufzulösen. Lippenbekenntnisse sind da in keinster Weise ausreichend! Ein Lehrer oder Meister wird sich nie auf deine Worte verlassen, er schaut, was du lebst bzw. umsetzt; nur das ist im Zen von Bedeutung.

Im Zen heißt es: Wissen und nicht danach handeln, ist Nicht-Wissen!

Wie lange dauert es, bis ich selber Meister oder Meisterin geworden bin? Eine Frage, die zum Schmunzeln anregt – warum? Im Zen geht man davon aus, dass jedes Wesen die Buddhanatur schon in sich trägt. Also haben wir im Grunde unseres Wesen bereits die Meisterschaft. Da ist nur ein klitzekleines Problem, unser Ego verhindert die reine Wahrnehmung und entsprechend reines Handeln, und deswegen sind wir eben noch weit von wirklicher Meisterschaft entfernt.

Je mehr Wollen – desto weniger Meisterschaft!

Man kann nicht am Gras ziehen, damit es schneller wächst … Vielleicht so viel: Zen ist ein Lebensweg, und man braucht viele Jahre und Jahrzehnte bis man zu einer wirklichen Zen- Frau oder einem wirklichen Zen-Mann herangereift ist. Am besten, man vergisst die Frage schnell wieder …

Das Schatzhaus in dir enthält alles, und es steht dir zur Verfügung. Du brauchst nicht außen zu suchen.

Aussage aller Meister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft


Und noch ein Goody: Aber bereits nach kurzer Zeit (schon nach wenigen Monaten) zeigen sich bei Anfängern viele positive Eigenschaften und Verhaltensweisen, die bei der Zen- Praxis nebenbei abfallen: man wird ruhiger, gelassener, konzentrierter, fröhlicher. Das ist doch schon was, oder?

Also, es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen. Und bitte nicht ständig auf den Gipfel schielen, sondern sich an den Blümchen am Wegesrand erfreuen, den wir gerade in diesem Augenblick beschreiten …