Wie halten es die Zen-Leute mit dem Sex und der Liebe?

Letzten Endes geht es im Zen nur um Liebe. Aber eben nicht die kleine Ich-Liebe, die fordert, Bedingungen stellt, anhaftet, bedürftig ist etc. pp., sondern um die reine, wahre Liebe ohne Einschränkung. Ein einziges großes, liebendes Herz. Das Bedürfnis nach Intimität und Sexualität ist völlig normal und menschlich und wird, wenn man nicht gerade einen asketischen Zen-Kloster-Weg geht, auch im Zen gelebt. Aber auch bei der Liebe und dem Sex geht es um Bewusstheit und Achtsamkeit, und dann hat Sex transformatorischen Charakter.

Zen-Meister Ikkyu: „Diese Lust, mein nie endendes Koan.“ Ikkyu erlangte Erleuchtung, während er das durchdringende Krächzen einer Krähe hörte und schrieb daraufhin:

Das Krächzen der Krähe war in Ordnung, aber eine Nacht mit einer hübschen Frau eröffnet mir eine Weisheit, die tiefer war als das, was jener Vogel gesagt hatte.

Zen-Meister Ikkyu

Und das ist zusammengefasst ein einziges Loblied auf die Liebe und den Sex. Aber, das ist kein Freifahrschein, sich egomäßig auszuleben. Das richtige Maß finden, ist dabei von größter Wichtigkeit!

Lotus