Wie lässt sich Zen mit dem alltäglichen Leben vereinbaren?

Am Anfang des spirituellen Weges sind Zen und der Lebensalltag zwei verschiedene Angelegenheiten. Im Laufe des spirituellen Weges muss man immer mehr erkennen, dass die spirituellen Prinzipien, um die es im Zen geht, auch im Leben Anwendung finden können und auch sollen und müssen. Was nützt es, 30 Minuten entspannt zu meditieren, aber anschließend den restlichen Tag das HB-Männchen (ein übermäßig aufgeregter Mensch) zu geben. Nur wo wir das, was wir in der Meditation verwirklicht haben, auch im Leben und in der Welt anwenden, können wir von echter Zen-Verwirklichung sprechen.

Für einen reifen Schüler des geistigen Weges ist der Alltag zur Meditation geworden und die Meditation zum Alltag. Beides hat sich vollkommen durchdrungen. Die zehn Ochsenbilder des Zen beziehen sich auf diesen gesamten Zen-Weg, der im zehnten Bild darin mündet, dass der Mensch wieder zurück auf den Marktplatz geht, mitten unter die Leute, mitten in die Welt.

Joshu fragte seinen Meister Nansen: „Was ist der wahre Weg?“
„Der alltägliche Weg ist der wahre Weg“, erwiderte Meister Nansen.

Bambus